Interlaken 2006

Interlaken 2006 - Bericht von Luzia Niderberger

International
Als Abschluss der Saison 2006 fanden auch dieses Jahr wiederum Liegevelorennen auf dem Flugplatz von Interlaken statt. Von den 32 Teilnehmern kamen die Hälfte aus der Romandie und Frankreich. Aber auch Deutschland und Österreich waren vertreten. Man darf behaupten, dass die Rennen in Interlaken in der Zwischenzeit internationale Beliebtheit erlangt haben!

Sprints
Der Auftakt zu den Rennen am Samstag erfolgte mit den Sprints. Beim 200-Meter-Sprint (mit fliegendem Start) hatte jeder die Gelegenheit, zwei Mal sein Bestes zu geben. Der erste Lauf hätte eigentlich bei allen gereicht, denn beim zweiten Durchgang kam Gegenwind auf, was die Zeiten nicht verbesserte.

Beim 1000-Meter-Sprint (mit stehendem Start) war es wieder windstill. So hatten alle dieselben Bedingungen. Ein Kilometer-Sprint ist der absolute Killer: Die Beine übersäuern, der Puls geht auf 250, der Hals trocknet aus, so dass man denkt, ersticken zu müssen. Trotzdem versuchten es alle mit einem zweiten Lauf. Zum Teil wurden sogar die Velos im zweiten Durchgang getauscht. Und siehe da, es gab markante Zeitunterschiede. Da konnte einem schon die Lust aufkommen, sich von seinem alten Rad zu trennen und sogleich ein neues zu kaufen.

Zeitmessung
Für die Zeitmessung wurde ein Ehepaar eigens aus Holland „eingeflogen“. Sämtliche Velos waren mit Transpondern ausgerüstet, so dass alle Zeiten auf den Hundertstel genau berechnet werden konnten.

Abendprogramm
Nach einem guten Essen am Abend wurde an den Tischen bis spät in die Nacht gefachsimpelt: Wer hat nun das leichteste Liegevelo gebaut? Handelt es sich beim Fläschchen auf dem Tisch um Doping oder nicht? Soll sofort nach einer körperlichen Leistung Nahrung aufgenommen werden oder sollte man besser etwas zuwarten? Wie kann man superleicht mit Liegevelos reisen? Man hörte zu jedem Thema mehrere Theorien; verbindliche Antworten gab es jedoch keine.

Barackenidylle
Was gibt es schöneres als in einer Militärbaracke zu übernachten? Da liegt man auf Matratzen und Kissen, welche vermutlich schon im 2. Weltkrieg im Einsatz waren und hat irgendwie das Gefühl, sich immer kratzen zu müssen. Rechts und links wird geschnarcht. Irgend jemand verströmt unangenehme Düfte, weil er Probleme mit der Verdauung hat. Ein nächtlicher Toilettengänger schleicht sich ohne Licht hinaus und knallt gegen einen Abfalleimer aus Metall. Auf dem Flugplatz ertönt laute Partymusik. So eine Nacht in der Baracke macht halt einfach Spass!

Stundenrennen
Nach einem ausgiebigen Frühstück am Sonntagmorgen machten sich alle für das Stundenrennen bereit. Mit etwas Verspätung wurde um 10.30 h gestartet. Sofort setzte sich die schnellste Gruppe ab. Es bildeten sich mehrere Formationen, in welchen die einzelnen Fahrer ihre Plätze während einer Stunde hart verteidigen mussten.

Kriterium
Ein Kriterium gehört zu den interessantesten Rennen überhaupt, für die Fahrer wie auch für die Zuschauer. Auf einer kurzen, gut überschaubaren Strecke waren enge Kurven abgesteckt, welche es während 15 Minuten zu befahren galt. Es gab zwei Qualifikations- und Finalläufe. Da ging es nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch um Geschicklichkeit und Mut. Die richtigen Cracks trugen denn auch Ellbogenschoner und haben im Vorfeld ihre Veloverschalungen gepolstert für den Fall eines Sturzes.

Abschluss
Am Schluss der Rennen fand die Randverkündigung statt. Mit viel Applaus wurden die Sieger geehrt. Die Glücksfee Sara gab auch dieses Jahr wiederum die Reihenfolge bekannt, in welcher die Preise am Gabentisch abgeholt werden durften.

Vielen Dank den Sponsoren: Kretschmann, Köniz; Thömus Veloshop, Oberried; Unterwegs, Aarau; Veloplus, Ostermundigen; Wüthrich, Burgdorf.

OK sei Dank
Leider ging das schöne Wochenende viel zu schnell zu Ende. Herzlichen Dank an Rosmarie Bühler und Heinz Alder für die perfekte Organisation und das gute Essen! Es war einfach super! Auch den übrigen Helfern gilt ein grosses Dankeschön für ihre Mitarbeit. Wir alle hoffen, dass die Rennen in den nächsten Jahren wiederum durchgeführt werden können!

Luzia Niederberger